Erinnert ihr Euch an Ricky Gervais‘ EXTRAS? Andy, der Statist, ist der Main Character, in dessen Kopf die Filmwelt komplett verkehrt herum steht: Regisseure, Stars, große Sets, spektakuläre Drehbücher sind sämtlich unwichtig. Wichtig ist allein Andy, das verkannte Genie, und EXTRAS kokettiert immer mit der Frage „Was wenn er recht hätte?“
Ich muss immer an EXTRAS denken, wenn wieder jemand von der „Demokratisierung des Filmemachens durch AI“ fantasiert: Ja, man kann natürlich postulieren, dass die Welt voller verkannter Genies wie Andy sei, die vom System des Filmemachens maximal in die Rolle von Extras gepresst würden und jetzt endlich beweisen könnten, dass sie große Filmemacher sind.
Vielleicht wird ja Filme Machen mehr wie Musik Machen in den Zeiten von AI. Wie Billy Eilish im Schlafzimmer Musik macht, die zu recht eimerweise Grammys abgreift, werden vielleicht bald ein paar Kids einen oscarwürdigen Film mit AI zusammenschrauben. Vielleicht sind ja die aktuellen Systeme, in denen Filme entstehen tatsächlich massive Gatekeeper, die tausendfach Talente aussieben und nicht zum Zuge kommen lassen etc. pp., googelt einfach mal „democratizing filmmaking“.
Extras hat da eine skeptischere Perspektive für uns parat: Klar steckt das aktuelle System des Filme Machens voller Idiotie, Korruptheit und Crazyness. Aber die Andys dieser Welt müssen erstmal beweisen, dass sie die besseren Stars, die besseren Regisseure und Filmemacher sind. Let the games begin!